Skulpturengarten Brander Straße

Der Skulpturengarten ist eine Initiative der Künstler

Frank O. Sulzer, Dirk Müller, Helli Hecht und Britta Frechen

 

Auszug des Einführungtextes im Katlaog Saison 17, von Thomas Stumpf

 

 

Mit dem Wunsch, auf dem Grundstück einen Skulpturengarten einrichten zu dürfen,
rannte Helli Hecht, die ihre Werkstatt auf dem Schulbauernhof von Stephan Mohr und
Moritz Pechau hat, bei mir daher offene Türen ein. Meine Bedingung: die Ziegen, die
bereits auf dem Gelände weideten, müssen weiterhin Zutritt haben.
Nach der ersten Saison können wir resultieren: das Konzept ist aufgegangen. Jeden
ersten Sonntag im Monat sowie an Feiertagen konnten Besucher durch den mit alten
Bäumen bestandenen Park wandeln und dabei die großen und kleinen, in die Landschaft
eingebetteten Objekte bestaunen.
Für die Künstler, die auf den folgenden Seiten ihre Werke vorstellen, ist der
Skulpturengarten eine Möglichkeit, auf ihre individuelle Weise mit der alten
Kulturlandschaft Brander Straße zu kommunizieren. Der Garten ist für sie
Experimentierfeld und Begegnungsstätte zugleich. Hier trifft die Ästhetik modernen
künstlerischen Schaffens auf die archaische Ästhetik der Landschaft und tritt in Kontakt
mit Menschen, die den Kontrast zum normierten und immer stärker beschleunigten Alltag
suchen.

 

 

 

 

 Lecksteinbauten 1-4

 

Es handelt sich um eine ortsspezifische Arbeit, die sich einerseits auf die speziellen Umstände der Bebauung auf dem Skulpturengartengelände beziehen

und andererseits auf die Rückführung des Geländes in eine landwirtschaftliche Nutzung als Ziegenweide.

Die Lecksteinbauten sind freie Nachbildungen des Freizeithauses am Weiher, des Hallerbachschen Wohnhauses (das zwar funktionsfähig ist, aber dennoch aus Naturschutzgründen abgerissen werden wird),

der Halle und der Hütte an der Branderstraße.

 

 Das Werk ist ein vergängliches,

das durch Verwitterung und Tierfraß

zum Ende der Saison nur noch aus Resten bestehen wird.

 Ähnlich dem Hallerbachschen Haus,

das seinem Rückbau entgegen sieht

und schon jetzt von der Natur langsam abgetragen wird.

 

 

 

Prekärer Elfenbeinturm

 

 

 

Dieses Werk ist ebenso ortsspezifisch. Es steht im Zusammenhang mit den Umständen der Besiedlung und Bebauung von Rösrath-Brand, seinen Einwohnern, Betrieben und den sich mittlerweile

angesiedelten Künstlern.

Der Elfenbeinturm ist als Wohnsitz für

Künstler und Wissenschaftlern bekannt.

Wahlweise wird es ihnen anempfohlen

dort zu arbeiten oder

es kommt der Vorwurf sich dort zu isolieren.

Immer aber ist er ein Verweis auf

eine kreative Arbeit, ein Erschaffen.

In Abbildungen ist er zumeist in Weiß dargestellt,

in Anlehnung an das Elfenbein.

Bei mir ist der Turm in Bauweise und Material, Dachlattenkonstruktion und Bitumenschindeln, den Umständen der meisten Künstler angepasst,

eben einem prekären.

 Hier schließt sich der Kreis zu Rösrath-Brand,

das gekennzeichnet ist durch ein- bis zweigeschossige Bebauung, mit viel Eigenarbeit entstanden,

die vor allem günstig sein muss.

 

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